Genehmigungsverfahren

Besondere Sicherheitsanforderungen an Weihnachtsmärkte

Während die künftigen Weihnachtsmarktbesucher noch die Hitze des Sommers genießen, sind die Betreiber der Weihnachtsmärkte schon längst bei den Vorbereitungen für die kommende Saison. Während die Besucher es genießen, entspannt über Ihren Weihnachtsmarkt zu schlendern und die leckeren Düfte und verschiedenen Ausstellungen genießen möchten, machen Sie sich als Veranstalter darüber Gedanken, ob alles reibungslos funktioniert, die Standbetreiber möglichst guten Umsatz machen und vor allem darüber, ob etwas Gefährliches passieren könnte. Gerade Weihnachtsmärkte haben durch verschiedene Faktoren besondere Anforderungen an die Sicherheitskonzeption. Welche das sind, wie Sie die Sicherheitsrisiken auf ein Minimum reduzieren können und vor allem, was zu tun ist, wenn doch etwas passiert, das erläutern wir Ihnen in diesem Artikel.

Besondere Sicherheitsrisiken auf Weihnachtsmärkten

Weihnachtsmärkte werden von verschiedenen Aspekten begleitet, die das Sicherheitsrisiko für die Besucher erhöhen. Dazu gehört, dass sie in der Regel öffentlich zugängliche Veranstaltungen sind, was bedeutet, dass jeder ungeachtet seiner Besuchsabsicht grundsätzlich Zugang hat. Insbesondere im Umfeld „Besucher“ verbergen sich gleich mehrere potenzielle Risiken. Ihr Weihnachtsmarkt kann von einer (erst einmal unkontrollierten) Menge an Menschen besucht werden. Bei großem Andrang besteht die Gefahr der Überfüllung. Zudem können Sie nur schwer kontrollieren, wer genau Ihren Weihnachtsmarkt besucht, auch Taschendiebe besuchen gern volle Veranstaltungen. Im Fall einer Evakuierung ist die geordnete Entfluchtung Ihres Weihnachtsmarktes zudem umso schwieriger, je mehr Personen sich auf der Veranstaltungsfläche befinden.

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist die räumliche Enge der Veranstaltungsfläche selbst. Oftmals stehen auf engstem Raum eine Vielzahl an Buden und Ständen, viele davon versehen mit weiteren potenziellen Gefahrenquellen wie Gasbehältern oder offenem Feuer sowie Dekorationen an und vor den Ständen. Hier besteht zum Einen eine erhöhte Brandgefahr und zum Anderen das Risiko, dass Dekorationen, Aufsteller oder Bestuhlungen die Rettungswege blockieren, wenn nicht alle Aufbauten und Rettungswege exakt und vor allem realistisch vorab geplant werden.

Auch die öffentliche und oft zentrale Lage von Weihnachtsmärkten muss an dieser Stelle thematisiert werden. Aufgrund der aktuell anhaltenden diffusen öffentlichen Gefährdungslage kann eine exponierte Lage des Weihnachtsmarktes ein mögliches Sicherheitsrisiko sein, dass es zu beachten gilt. Wie groß eine solche Gefährdung ist, hängt vor allem vom genauen Standort Ihres Weihnachtsmarktes ab. Konkrete Einschätzungen dieser Gefährdungslage erfordern jedoch auch immer eine Bewertung durch die Sicherheitsbehörden.

Besondere Sicherheitsmaßnahmen für Weihnachtsmärkte

Sind alle Sicherheitsrisiken identifiziert, können nun entsprechende Maßnahmen benannt werden, um die Risiken bereits im Vorfeld weitgehend zu minimieren. In Bezug auf die Besucher des Weihnachtsmarktes ist es wichtig, zum Einen die Zugangssituation genau und bedarfsgerecht zu planen und zu gestalten. Dabei spielen weitere Faktoren eine Rolle, wie eine möglicherweise vorhandene Eingrenzung Ihres Weihnachtsmarktes. Wann kommen wieviel Menschen auf den Markt? Ist der Zugang geregelt, wenn ja, wie? Hier können Überwachungs- und Zählsysteme zum Einsatz kommen, um das Besucheraufkommen und die Besucherströme zu erkennen und bspw. bei drohender Überfüllung entsprechend reagieren zu können. Zudem ist unter Umständen der Einsatz von Sicherheitspersonal auch am Eingang sinnvoll, wenn eine genauere Kontrolle der Besucher gewünscht oder behördlich gefordert wird.

Zum Anderen muss gewährleistet werden, dass für die Vielzahl von Besuchern ausreichende Rettungswege zur Verfügung stehen und auch die Rettungszufahrten ausreichend dimensioniert sind. Die exakte Planung mit vermaßten CAD-Plänen ist hierfür empfehlenswert. Im Ernstfall zählt hier jede Minute und die Besucher müssen schnellstmöglich Ihr Gelände verlassen können, ohne dass sich die Fluchtwege und die Rettungswegen kreuzen.

Die räumliche Enge auf Ihrem Weihnachtsmarkt erfordert eine exakte Planung der Standaufbauten, hierbei müssen auch vor den Standaufbauten befindliche Bestuhlungen sowie Werbeaufsteller und Dekorationen beachtet werden, da auch diese Platz einnehmen, welcher dann bspw. nicht mehr als Flucht- oder Rettungsweg zur Verfügung steht. Auch hier empfiehlt sich wieder eine genaue Lageplanung, die alle Aufbauten sowie vorhandene Bestandsbebauung mit einbezieht.

Des Weiteren spielt der Brandschutz für Weihnachtsmärkte eine besondere Rolle. In der Regel sind die Stände und Buden aus Holz gefertigt und stehen zudem eng aneinander. Die Gefahrenquellen Flüssiggas und offenes Feuer, die vor allem an Gastronomie- oder Handwerksständen zum Einsatz kommen, erfordern eine professionelle Betrachtung des Brandschutzes. Hierbei können sämtliche Gefahrenquellen identifiziert werden und Maßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz erarbeitet werden.

Stellen die Sicherheitsbehörden eine mögliche öffentliche Gefährdungslage fest, so werden sie unter Umständen Auflagen für das Betreiben Ihres Weihnachtsmarktes stellen. Diese können von Straßensperrungen und Überfahrtschutz bis hin zur temporären Schließung des Weihnachtsmarktes reichen. Unabhängig hiervon ist es immer empfehlenswert, sich die Verkehrssituation vor Ort genauer anzuschauen und zu überlegen, ob es sinnvoll ist, den Verkehr in bestimmten Zonen rund um Ihren Weihnachtmarkt evtl. zu beruhigen oder umzuleiten. Dies kann bspw. mögliche Kollisionen zwischen dem Alltagsverkehr und Ihren Weihnachtsmarktbesuchern reduzieren.

Was passiert, wenn was passiert?

Viele Risiken können, wenn Sie einmal identifiziert sind, im Vorhinein durch geeignete Maßnahmen reduziert werden. Dennoch können verschiedene Schadensfälle wie Brand, Überfüllung, medizinische Notfälle oder auch Kriminalitätsdelikte oder gar Gefahren durch besondere Wetterlagen eintreten. Im Ernstfall zählt nur eins: dass Sie wissen, was konkret zu tun ist, um den Schaden möglichst gering zu halten. 

Hierfür muss ein Maßnahmenkatalog vorhanden sein, der sofort im Ernstfall greift. Es muss definiert sein, wer wann was und wie macht. Wann genau liegt eine konkrete Gefahr vor? Wie werden die Besucher informiert und durch wen? Wer leitet wann eine Evakuierung des Veranstaltungsgeländes ein? Wer informiert auf welchem Weg die Feuerwehr oder die Polizei? Welche Maßnahmen sind im Brandfall zu ergreifen? Diese und viele weitere Fragen müssen bereits im Vorfeld beantwortet sein und alle Mitarbeiter und Dienstleister sollten in diese Maßnahmen eingewiesen werden. Nur, wenn jeder einzelne weiß, was er im Ernstfall zu tun hat, kann Schlimmeres verhindert werden – dies ist nicht zuletzt auch eine haftungsrechtliche Frage. 

Wir bieten wir Ihnen gern eine Überprüfung Ihres bestehenden Sicherheitskonzeptes an und zeigen Ihnen evtl. bestehende Schwachstellen des Konzeptes auf. Rufen Sie uns hierfür unverbindlich an unter 030-513008000 oder schreiben Sie uns an mail@groskopf-consulting.de. Wir freuen uns auf Sie!